Schon in der Präambel der genossenschaftlich organisierten Gemeinschaft steht die demokratische Gestaltung des unmittelbaren Lebensumfeldes im Vordergrund. Zweifelsohne ist das Projekt Blücherstraße das gelungene Vorzeigeprojekt in Wiesbaden, welches nicht ohne Grund zahlreiche Preise und Förderungen erhalten hat.
Mehrgenerationen-Wohnprojekte folgen dem Prinzip der GroĂźfamilie. unsere Ahnen, vor allem auf dem Land, lebten es noch bis weit in das letzte Jahrhundert hinein. So fanden sich häufig 3 – 4 Generationen unter einem oder auch benachbarten Dächern. Der Nutzen lag jahrtausendelang auf der Hand. Hilfe und Partizipation vom Wissen der Ă„lteren einerseits und die Agilität der JĂĽngeren andererseits befruchteten sich gegenseitig. Doch so gibt es sie kaum noch, die GroĂźfamilie. heute leben Eltern, Kinder und Enkel oft weit voneinander entfernt. Der klassische Familienverbund existiert zumindest in städtischem Raum kaum noch.
Junge Familien brauchen Kitas, da ihnen oft die Eltern und Großeltern fehlen, die früher Kinderbetreuung weitgehend übernommen haben. Die „Alten“ wiederum bleiben alleine und fühlen sich oft unnütz und einsam. Das Lebensmodell ist nicht immer frei gewählt, sondern ergibt sich durch Sachzwänge.
Wohnformen im Wandel
Diesem Trend entgegen entwickeln sich immer mehr Projekte neuer Lebens- und Verbrauchergemeinschaften.
Singles, Paare und Familien tun sich mit Gleichgesinnten zusammen. Doch es gehört vor allem viel Eigeninitiative dazu, sein geeignetes Projekt zu finden und gemeinsam zum Erfolg zu führen. Im Rhein-Main-Gebiet bereiten knappes Bauland, schwierige Finanzierungsbedingungen und bürokratische Hürden den Projekten Probleme. Unterstützung finden sie beim Erfahrungsaustausch in Netzwerken wie „Runder Tisch Wohninitiativen Wiesbaden“ mit der Kontaktstelle Gemeinschaftliches Wohnen. realisierte Projekte belegen, dass es sich lohnt, die alte Großfamilie als Wahlfamilie neu zu erfinden.
Blücherstraße 17 – mehr als Nachbarschaft
Schon in der Präambel der genossenschaftlich organisierten Gemeinschaft steht die demokratische Gestaltung des unmittelbaren Lebensumfeldes im Vordergrund. Zweifelsohne ist das Projekt Blücherstraße das gelungene Vorzeigeprojekt in Wiesbaden, welches nicht ohne Grund zahlreiche Preise und Förderungen erhalten hat. Diese Hausgemeinschaft existiert bereits seit Langem und begann vor mehr als 10 Jahren durch Einzelinitiative mit der Umsetzung ihrer Ziele. Im Vordergrund stand die Idee, dann begann die Objektsuche, die in 2003 mit der Blücherstraße 17 ein geeignetes Gebäude mit Vorder-, Mittel- und Hinterhaus fand. Die beiden letztgenannten waren stark sanierungsbedürftig.
Die Genossenschaft wurde gegründet und auch durch Menschen gefördert, die sie mit der Zeichnung von Anteilen unterstützten, obgleich sie selbst nicht darin wohnen würden. einfach der Sache wegen – und weil Wohnungsbaugenossenschaften seinerzeit noch durch die Eigenheimzulage finanziell gefördert wurden.
Das lilienjournal hat die Bewohner in den letzten Monaten mehrfach besucht und ist von deren wegweisendem Konzept sowie seiner basisdemokratischen Umsetzung ĂĽberzeugt. (…) Möchten Sie weiterlesen?