Das Opelbad als Dampfer in den Wellen des Waldes

Dies ist ein Teilartikel zum Thema Neroberg

Um den Kurbetrieb nach dem Ende der französischen Besatzungszeit zu fördern, plante die Stadt Wiesbaden ein Schwimm- und Sonnenbad, dessen Realisierung durch eine großzügige Stiftung des Industriellen Wilhelm von Opel möglich wurde: Opel stiftete 100.000 Mark und gewährte ein Darlehen, damit die Stadt ihren Anteil aufbringen konnte. Den Standort und den Architekten bestimmte Opel: Franz Schuster war ein Protagonist des neuen Bauens in Österreich und in den 1920er Jahren Mitarbeiter von Ernst May in Frankfurt; Edmund Fabry und Wilhelm Hirsch für die Gartenanlagen waren am Bau mit beteiligt. Im Ergebnis entstand von 1933–1934 eines der frühesten und schönsten Freibäder Deutschlands als bedeutende Schöpfung des Internationalen Stils in Wiesbaden: Geradlinig, weiß und unter Verwendung von Stein, Beton und viel Holz ist die Anlage inspiriert von einem Schiff mit einem Restaurationsgebäude nach der Art einer Kommandobrücke und einer liebevollen maritimen Ausstattung, etwa Geländern, die einer Schiffsreling nachgestaltet sind (teilweise verloren).

Joachim Wagner übernahm die Restauration im Opelbad vor 56 Jahren, Vorgänger waren die Betreiber des Hotels Blum. Sein Bruder Bernd Wagner übernahm später den Betrieb und führt die Geschäfte zusammen mit seinem Sohn Stephan. Vermieter ist der Bäderbetrieb der Stadt, Mattiaqua.

Das Opelbad wurde kürzlich aufwendig modernisiert und das große Becken durch ein niedrigeres Edelstahlbecken ersetzt. Das Edelstahlbecken ist in den Betonkörper des alten Becken gesetzt worden. Hierdurch verkürzte sich die Breite von 12 auf 11 Meter bei einer Länge von 65 Metern.

Dadurch wurde auch der Wasserspiegel auf Beckenumgangshöhe angehoben, was für eine verbesserte Wasseroberflächenreinigung sorgt.

Sanierungsgrundlage war auch eine Anpassung der Wassertiefen, gekoppelt zur tatsächlichen Nutzung. Der tiefe Teil des Beckens (frühere Sprunganlagen-Seite) wurde von 3,80m auf 1,80m angehoben. 1,80m Wassertiefe ist für ein reines Schwimmerbecken Standard. Durch die Änderung des Wasservolumens ergeben sich Vorteile durch geringeren Wasser- und Chemieverbrauch.

Altes Beckenvolumen: 2030 m3
Neues Beckenvolumen: 1000 m

Heizkostenersparnis in einer normalen Saison: ca. 15.000 Euro